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Eines Tages fragte mich Sergey Paskevich ob ich “den Bullen” in Kupovate gesehen hätte. In Kupovate bin ich bisher nie gewesen und konnte dementsprechend auch keinen „Bullen“ dort gesehen haben. Und nun fahren Natalja, Sergey und ich dorthin, um „den Bullen“ zu besuchen. „Der Bulle“ war nicht alleine, sondern in Gesellschaft eines ziemlich muskulösen, jungen Mannes, der offensichtlich nicht sein bester Freund zu sein schien. Seine Gefühle versuchte er erst gar nicht zu unterdrücken: Die Abneigung dem Bullen gegenüber stand ihm im Gesicht geschrieben. Ich vermute, dass die Rolle des durchtrainierten jungen Mannes hier vom Genossen Herakles übernommen wurde und den Bullen spielt der arme „kretische Stier“, der in seinem Leben ganz offensichtlich kein Glück gehabt hat. Im Gegensatz zu anderen Denkmälern in der Zone, die meistens von den Bewohnern gebaut worden sind, merkt man einen Profi am Werk, der mit der griechischen Mythologie, klassischen Skulptur und plastischer Anatomie sehr gut vertraut war. Bemerkenswert ist ebenso der Hang des unbekannten Meisters zur Art Deco Bewegung, was bei der Figur des Stieres besonders auffällt. Es gibt aber noch ein weiteres interessantes Detail an diesem Skulpturensemble (unser eins kann es einfach nicht sein lassen, das Wesentliche besonders deutlich zum Ausdruck zu bringen: ). Irgendjemand malt regelmässig die Genitalien des Stieres in Rot und Weiss an : )...
- Lypski Romany (Kreis Owrutsch, Region Zhitomir. Die Zone der Zwangsumsiedlung)
"Люди добрі! Поклоніться тим, хто в радості і горі жив тут і більше ніколи сюди не повернеться" („Liebe Leute! Verbeugt Euch vor den Menschen, die hier ihre Höhen und Tiefen erlebt haben, denn sie werden niemals hierher heimkehren können.“)
Von links nach rechts
- Das Dorf Nagorzy (Am Ufer des Kühlteiches AKW Tschernobyl)
Das Dorf musste dem künstlich angelegten Kühlteich weichen und wurde noch während des Bauens des AKW s umgesiedelt.
Die Fotos links und in der Mitte sind aus dem Jahre 2006, das Foto rechts von 2009.
- Das Dorf Stari Schepelytschi (Foto links).
- Das Dorf Starosillya (Das linke Ufer von Pripjat)
Das W.I.Lenin Denkmal wurde 2006 von Unbekannten mit einer 7,62mm Feuerwaffe zerschossen. (Das Foto links machte ich im Frühling 2006) ebenso das Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Dorfbewohner (genau den nannte die ukrainische Dichterin Lina Kostenko „steinerne Wächter der toten Dörfer“)
- Das Dorf Welyki Klischi (Foto links)
- Die Bahnstation Yaniv (Hier wurden die Soldaten beerdigt die 1943 in den Kämpfen um Yaniv gefallen sind.
Unter den Gefallenen war ein Held der Sowjet Union E.I. Lasarev (1906-1943), der Kommandeur einer Minenlegereinheit. Später wurde in Pripjat eine Strasse nach ihm benannt.)
- Das Dorf Salessje
Der Autor des Denkmals (das Foto in der zweitem Reihe) ist T.J.Miskowetz.
- Das Dorf Zhurba (Kreis Owrutsch, Region Zhitomir. Die Zone der Zwangsumsiedlung)
- Das Dorf Svisdal (Kreis Naroditschi, Region Zhitomir. Die Zone der Zwangsumsiedlung)
Ein Denkmal am Ort des Unterganges der ukrainischen Volksarmee in 1921 unter dem Kommando von General J.Tyutyunnyk (Foto in der Mitte).