In dieser Rubrik sind Fotos diverser Technik zusammengefasst, die ich in der Sperrzone von Tschernobyl gemacht habe.
In den ersten Tagen nach der Katastrophe von 1986, stellte sich akut die Frage um den Einsatz der Robotertechnik. Das Betriebsgelände rund ums Kraftwerk, die Ruinen des vierten Reaktorblocks, das Dach der Turbinenhalle – an all diesen Plätzen war der Aufenthalt für Menschen auf wenige Minuten begrenzt... Improvisierte Bleischürzen, in denen die sogenannten “Liquidatoren“ (Menschen die an Aufräumarbeiten teilgenommen haben) gekleidet waren, erwiesen sich bei den enormen Gammastrahlenwerten als absolut unausreichend. Für die Aufräumarbeiten auf dem Betriebsgelände, die Beseitigung der hochradioaktiven Graphitblöcke aber auch für die Montage diverser Sensoren und Überwachungsgeräte benötigte man dringend ferngesteuerte Roboterfahrzeuge. Und zwar „am besten gestern“. Viele Betriebe der ehemaligen UdSSR beschäftigten sich im Eilverfahren mit der Herstellung solcher Maschinen, dem Umbau der bereits vorhandenen Technik und dem Anpassen an die jeweiligen Bedienungen. Es wurden aber auch einige ausländische Fabrikate eingekauft.
Zum Entwickeln und Testen der Robotertechnik wurde von der Organisation „SpezAtom“ eine spezielle Abteilung gegründet. In den Hallen nicht weit der Fabrik “Jupiter“ wurden die Räumlichkeiten dementsprechend eingerichtet.
Nicht immer lief alles wie geplant. DieTechnik hielt nicht der hohen Gammastrahlung stand. Elektronischen und optischen Elemente fielen aus. Die hochgradige Kontaminierung der Maschinen machte die Wartung und Reparaturarbeiten unmöglich. Aus diesem Grunde lies man einige von den in den Ruinen des vierten Reaktorblocks stehen und betonierte sie später ein. Andere wiederherum haben ihr Ende auf den sogenannten „Friedhöfen“ (eins davon in Buryakovka) gefunden und wurden einfach vergraben... Einige wenige Exemplare wie zum Beispiel dieser Löschroboter,stehen heute noch in den Hallen von „SpezAtom“ in Pripjat.
Oder diese ferngesteuerte Komatsu Planierraupe.
Links auf dem Foto unbekannter Herkunft ist sie bei den Aufräumarbeiten am Kraftwerk abgebildet.
Die Überreste einer anderen ferngesteuerten Planierraupe.
Kontaminierte Robotertechnik neben der Dekontaminierungshalle des Staatsbetriebes „Komplex“.
Spezialisierter Transportroboter STR-1
Roboter „Mobot–Tsch-HW“
Manipulator des finnischen Herstellers Foresteri (jetzt Kesla)
Diverse Robotertechnik
Im Frühling 2011, kurz vor dem 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl wurden die Gerätschaften dekontaminiert, neu lackiert und in Tschernobyl vor dem Gebäude des Staatsbetriebes „Komplex“ ausgestellt.
Stark kontaminierte Robotertechnik wurde zum Abstellplatz für radioaktive belastete Metallabfälle der Lagerstätte „Burjakiwka“ transportiert.
Foto rechts: Der Roboter wird zum Einsatz vorbereitet. Foto Mitte: Der gleiche Roboter 25 Jahre später in Burjakiwka.