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Indikator der Gammastrahlung aGent-R

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Indikator der Gammastrahlung aGent-R

Technische Daten. Verbraucherinformationen.

Bereits seit zwei Jahren annonciert die Firma „Sparing-Vist“ jeweils am Jahresanfang ihre neue Produktion. Anfang 2011 wurden drei neue, für militärische Anwendung entwickelte Geräte vorgestellt. Eines von diesen war ein Indikator für Gammastrahlung in Armbanduhrausführung, aGent-R. Diesbezüglich wurde sogar ein Werbefilm produziert um für die Neuentwicklungen auf der internationalen Verteidigungsmesse in Abu-Dabi (Vereinigte Arabische Emirate) zu werben. Im Film rannten besorgte Soldaten in dichte Rauchschwaden und starrten dauernd auf die verschiedenen Dosimeter/Indikatoren. Das aGent-R gefiel mir sofort. Für meinen Handgelenk wünschte ich mir schon lange etwas einfaches, stoßfestes, wasserdichtes und vor allem etwas mit großem Messbereich. Der Wechsel vom Zahlendisplay zur optischen Signalisierung durch vier Leuchtdioden verleiht dem Gerät einen Hauch von militärischer Unkompliziertheit und vom harten Armeealltag zugleich.

Indikator der Gammastrahlung aGent-R

Es verging fast ein Jahr bis ich ein Exemplar des aGent-R endlich in die Hände bekam.

Der Lieferumfang besteht aus: Indikator der Gammastrahlung aGent-R, Lederschutzhülle, zwei Batterien und Gebrauchsanweisung.

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Als ich mein Gerät mit den Bildern auf der Seite des Herstellers und anderen Fotos aus dem Netz verglich, fielen mir einige Unterschiede auf: anstatt eines Lederarmbandes hatte mein Gerät ein Armband aus Stoff, so wie Kreuzschlitze auf dem Batteriefach anstatt gerade Schlitze wie auf den Fotos, außerdem erfolgte die Markierung der Alarmschwellen auf meinem Gerät in uSv/h und mSv/h anstatt in uR/h, mR/h und R/h wie auf den Bildern. wahrscheinlich gibt es verschiedene Versionen und ich kam in den Besitz einer der neueren.

Der erste Eindruck vom aGent-R - das Gerät sieht um einiges grösser aus als auf den Bildern. Manchen würde das Gerät zu groß erscheinen, ich finde es gut. Bezüglich der Produktionsqualität kann ich auch nur Gutes sagen, alles sieht hervorragend verarbeitet aus. Das Plastik ist sehr massiv , und wäre in der Mitte keine Fuge, so könnte man meinen das Gerät ist aus einem Stück gefertigt worden. Der Hersteller verspricht die Schutzart IP67, das bietet kompletten Schutz vor Staub und Wasserdichtigkeit bis zu einem Meter Tauchtiefe. Im jeden Fall ist aGent-R das bestgeschützte Gerät aus der ganzen "Sparing-Vist" Produktpalette. Die Indikation ist sehr simpel und übersichtlich gestaltet. Die Anzeigetafel ist in drei Zonen aufgeteilt: "Grün" - eine grün blinkende Leuchtdiode informiert über den normalen Level der Umgebungsstrahlung bis 1 uSv/h. "Gelb" - (erhöhte Umgebungsstrahlung) besteht aus zwei gelben Leuchtdioden (höher als 1 uSv/h und 10 uSv/h) und "Rot" für hohe Bereiche der Gammastrahlung ebenso mit zwei roten Leuchtdioden für höher als 1 mSv/h und 100 mSv/h entsprechend. Außerdem verfügt das Gerät über Vibrationsalarm.

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Besonderheiten

  • Indikator in Armbanduhrausführung.
  • Laufende Funktionalitätskontrolle.
  • Signalisierung bei Überschreitung der Alarmschwellen durch Leuchtdioden, abschaltbarer Vibrationsalarm.
  • Laufende Funktionsüberprüfung des eingebauten Geiger-Müller Zährohres.
  • Manuelle Kontrollmöglichkeit des eingebauten Vibrationsalarmes und der Batteriespannung mit der entsprechenden Leuchtdiodenindikation.
  • Regelmäßige optische Signalisierung und Vibration bei Restkapazität der Batterien unter 10%.
  • Automatische optische Signalisierung und Vibration so wie Abschalten des Indikators bei Restkapazität der Batterien unter 5%.
  • Zwei Batterien des AAAA Typs.
  • Stossfestes Plastikgehäuse mit Schutzart IP67.

Technischen Hauptmerkmale

  • Dynamischer Bereich der Registration von Gammastrahlung von 0,1 uSv/h bis 10 Sv/h;
  • Energiebereich der Registration von Gammastrahlung von 0,05 bis 3,0 MeV;
  • Alarmschwellenwerte der Dosisleistung von Gammastrahlung:
    —  1 uSv/h
    —  10 uSv/h
    —  1 mSv/h
    —  100 mSv/h
  • Relative Messtoleranz der Alarmschwellen ±25 %;
  • 1300 Stunden Dauerbetrieb mit neuen Batterien*;
  • Temperaturbereich von -20 °С bis + 50 °С;
  • Gewicht 80 g;
  • Abmessungen ohne Armband 55x55x27 mm
  • Durchschnittliche Funktionsdauer - nicht unter 6000 St.
  • Durchschnittliche Lebensdauer - nicht unter 6 Jahre;
  • Durchschnittliche Lagerdauer - nicht unter 6 Jahre.
* unter Bedingung der normalen Umgebungsstrahlung (weniger als 1 uSv/h), Umgebungstemperatur 20±2°С und Batteriespannungstest nicht öfters als 3 mal am Tag.

Es macht keinen wirklichen Sinn die Funktionsweise des aGent-R zu beschreiben, denn es ist alles sehr simpel. Das Gerät hat nur ein Bedienelement, den „on/off“ Schalter. Beim längeren Drücken des Knopfes schaltet sich die Vibration kurz ein und alle fünf Leuchtdioden leuchten auf. An der Anzahl der Leuchtdioden lässt sich die restliche Batteriespannung einschätzen. Bei einer Restkapazität von unter 5% leuchtet nur eine Leuchtdiode der roten Zone (100 mSv/h). Bei eingeschalteten Gerät blinkt die grüne Leuchtdiode alles 3 s auf, wenn die Umgebungsstrahlung den Wert von 1 uSv/h nicht überschreitet. Anfangs kam es mir so vor, als ob das Gerät nur langsam auf die Erhöhung der Strahlung reagiert. Ich testete es mit einer Stoppuhr und einer Strahlenquelle, dann verglich ich das Ergebnis mit dem von anderen Geräten. Nein, alles stimmte, das Gerät reagiert nicht langsamer als die anderen Dosimeter oder Radiometer. Beim aGent-R macht die Wahrnehmung der Alarmschwellensignalisierung diesen Effekt aus. Bei erhöhter Strahlungsintensität fangen die digitalen Geräte sofort an die Ergebnisse auf dem Zahlendisplay einzublenden, so bekommt man das trügerische Gefühl eines sofortigen Messwertes. In Wirklichkeit pendelt sich das endgültige Ergebnis bei den meisten digitalen Geräten erst nach 10-20 s ein (hier kommt es auf den jeweiligen Typ und Funktionsweise an). Beim aGent-R bleibt durch das Fehlen des Zahlendisplays der Prozess der Messwertermittlung unseren Augen verborgen, wir bekommen nur das endgültige Resultat zu sehen, das wieder rum erzeugt den Eindruck, das Gerät „denkt lange nach“. Ich wiederhole mich, dem ist nicht so.

Einige Kleinigkeiten die mir nicht unbedingt negativ aufgefallen sind, jedoch gewisse Zweifel an einer optimalen Lösung aufkamen ließen.

Der Vibrationsalarm ist dauerhaft eingeschaltet und meldet sich bei jedem Überschreiten einer von insgesamt vier Alarmschwellen. Im Moment des Einschaltens der Vibration hat man die Möglichkeit durch das kurzzeitige Drücken der „on/off“ Taste den Vibrationsalarm wieder auszuschalten. Jedoch nur bis zum nächsten Überschreiten der Alarmschwelle oder bis zum Übergang in den vorherigen Schwellenbereich. Ich finde es nicht besonders bequem. Der Hersteller sollte durch ein eventuelles Update des Betriebssystems die Möglichkeit der dauerhaften Abschaltung des Vibrationsalarmes hinzufügen, z.B. durch das zweimalige Drücken der „on/off“ Taste.

Das Armband ist bequem aber leider nicht lang genug. Wenn der Anwender das aGent-R über den Jackenärmel überziehen will, könnte das Armband zu kurz werden.

Der Batterietyp AAAA ist in meinen Breitengraden nicht besonders verbreitet. Die Batterien sind im Handel nicht leicht zu finden. Wenn man keine Batterien dieses Typs im Handel finden sollte, kann man die einzelnen Zellen aus der handelsüblichen 9V Batterie ausbauen.

Was mir gefällt: eigentlich alles. Großer Messbereich, einfache und übersichtliche Indikation, Schutz vor Staub und Wasser.

 

Was mir nicht gefällt: Fehlende Abschaltfunktion des Vibrationsalarms.

Fazit.

Das aGent-R gefiel mir sofort. Die Erfindung empfinde ich als gutes Zeichen, weil es das Marktsegment der einfachen Gammastrahlungsindikatoren gut ergänzt. Die Hersteller der Strahlenmessgeräte meiden offensichtlich diese einfache Geräteart und legen Wert auf komplexe Lösungen mit Zahlendisplays und breitem Funktionsspektrum. Alle einfachen Indikatoren die ich bisher kannte sind entweder als Souvenirs oder Schlüsselanhänger (mit sehr kleinen Messbereichen) ausgelegt oder alte sowjetische Standgeräte in Stahlgehäusen für Zivilschutzverwendung gedacht worden. Ich war schon immer der Meinung, dass es für einen einfachen Menschen der nicht mit ionisierender Strahlung zu tun hat und selbst für Profis nicht immer vom Vorteil sein kann sich mit den Zahlen der Messwerte auseinander zusetzten. Sondern dass es auch eine einfache Indikation nach dem Motto "normal" - "viel" - "sehr viel" ausreicht. Für eine schnelle Einschätzung der Lage ist das Gerät genau das richtige, vor allem weil man es immer am Handgelenk hat.

Laut Hersteller wurde das Gerät für Sicherheitskräfte und Militär entwickelt. Ich würde aGent-R jedem Liebhaber alter verlassener Industrieanlagen und militärischer Objekte empfehlen, wo unter Umständen Quellen radioaktiver Strahlung zu finden sind.


Nach meiner persönlichen 10- Punkte Skala gebe ich aGent-R eine 9. Hervorragendes Gerät.

Indikation der Warnschwelle von 1 uSv/h

Indikation der Warnschwelle von 10 uSv/h

Indikator der Gammastrahlung aGent-R Indikator der Gammastrahlung aGent-R

Autor: Yevgen «KRANZ» Goncharenko


 

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Die Sperrzone von Tschornobyl

Von Yevgen KRANZ Goncharenko

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