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Das neue Dosimeter- Radiometer RKS-01 „Stora-TU“

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Das neue Dosimeter- Radiometer RKS-01 Stora-TU

Technische Daten. Verbraucherinformationen.

Ausgerechnet mit der Entwicklung des Dosimeters RKS-01 „Stora-TU“ begann die Geschichte der Firma „Sparing-Vist“. Erst später kamen solche Geräte wie „Terra“, „MKS-U“, „Kadmij“, „Poisk“ und andere auf den Markt. Damals, in den wilden 90gern, kam das neugegründete, aus drei Ingenieuren bestehende Unternehmen, mit einem einzigen Gerät auf den Markt. Und das war das „Stora-TU“. Natürlich war das ein komplett anderes Gerät, das mit der aktuellen Version bis auf den Namen nichts Gemeinsames hat, jedoch wurde es zu einer Visitenkarte und dem Talisman von „Sparing-Vist“. Jetzt schreiben wir das Jahr 2012, und „Stora-TU“ (selbstverständlich in der neuesten Version) wird in der ganzen Welt vertrieben.

Das neue Dosimeter- Radiometer RKS-01 „Stora-TU“

In Wirklichkeit ist es bereits die vierte Version von RKS-01 „Stora-TU“. In der zweiten Version, im Jahr 2000, bekam es eine Mikroprozessorsteuerung. Im Sommer 2010 wurde die dritte Übergangsversion in einem kompakteren und Staub- und Spritzwasser geschütztem Gehäuse unter dem Namen „Stora-V“ auf den Markt gebracht. Im Frühling 2011 kommt endlich die aktuelle Version in die Produktion, die die letzten Erneuerungen wie das IP54 geschützte Gehäuse des „Stora-V“, die neue Schaltplatine mit vielen Zusatzfunktionen und ein großes, mehrstelliges Display vereint

Die Verpackung besteht aus einer länglichen Schachtel aus weißer Pappe und kommt recht unscheinbar daher. Der Lieferumfang besteht aus dem RKS-01 „Stora-TU“ Dosimeter, einer Schutzhülle aus Stoff, einer Teleskopstange mit Karabiner und Befestigungsschrauben, der Software für Windows XP, einer Bedienungsanleitung und der Garantieurkunde.

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Der erste Eindruck wenn man das Gerät in der Hand hält ist das Gewicht. Und zwar im positiven Sinne. Es stört mich nicht – im Gegenteil: Das Gewicht erzeugt nicht den Eindruck eines Spielzeugs oder Souvenirs, sondern vermittelt dadurch das Gefühl einer gewissen Professionalität. Dieses Gefühl wird durch ein qualitativ gelungenes Gehäuse und massive Schrauben für das Batteriefach und den Deckel des Beta Filters ebenso verstärkt. Fast ein halbes Kilogramm Gewicht ist der Preis für die Richtigkeit und Genauigkeit der Messwerte. Im Gerät ist eine schwere, mehrschichtige und energiekompensierte Detektorabschirmung verbaut. Bei dem Interface und der Funktionsauswahl sind sich das neue „Stora-TU“ und das neue «Terra MKS-05» sehr ähnlich. Beim Ermitteln der Äquivalentdosisleistung oder der Beta Teilchenflussdichte werden auf dem Display folgende Parameter gleichzeitig angezeigt: die Messtoleranz in Prozent, die Art und die Einheit der gemessenen Größe, der Alarmschwellenwert, die aktuelle Uhrzeit, sowie jeweils eine Anzeige für Batteriezustand, Alarmaktivierung, Bluetooth und Wecker.

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Neben dem großen Display hat das neue RKS-01 „Stora-TU“ eine energieunabhängige Speicherkapazität für 1200 Werte und ein Bluetooth Interface zum Übertragen der Messwerte auf den Computer oder zum Messen im „intelligent detection unit“ Modus bekommen (es gibt auch eine wesentlich preiswertere Version ohne Bluetooth). Hinzu gekommen sind die prozentuale Einstellungsmöglichkeit von Messtoleranzen sowie die Weckfunktion, die meiner Meinung nach,- bei solchen Geräten nicht unbedingt gebraucht wird, aber auch nicht stört.

Im Gegensatz zu dem „Terra MKS-05“ ist das Display des RKS-01 „Stora-TU“ etwas grösser und die Analoganzeige besitzt zwei weitere Segmente. Ebenso fehlen beim „Stora“ die Dosimeterfunktion und das Vibrationsalarm. Das Überschreiten der eingestellten Alarmschwellen erfolgt wie bei den älteren Versionen akustisch und optisch durch eine Leuchtdiode.

Einsatzmöglichkeiten

  • Ermitteln der Äquivalentdosisleistung von Gamma- und Röntgenstrahlung.
  • Ermitteln der Beta Teilchenflussdichte.
  • Echtzeitmessung, Wecker.

Erneuerungen und Besonderheiten

  • Drei unabhängige Messkanäle , die die Informationen nacheinander auf einem LCD Display ausblenden.
  • Ein neues, grosses LCD Display mit Hintergrundbeleuchtung.
  • Gleichzeitiges Ausblenden der Messeinheiten, der Messtoleranz, des Alarmschwellenwertes und der Echtzeit.
  • Analoger zwölfstufiger Indikator der Strahlungsintensivität.
  • Messung unter Berücksichtigung vorher eingestellten Messtoleranz.
  • Schnelles Ermitteln der Dosisleistung nach 5 Sekunden.
  • Automatische Ermittlung der Beta- Kontamination (Gammastrahlung wird vom Gesamtwert abgezogen).
  • Vier Gamma- und Betaempfindliche Geiger Müller Zählrohre.
  • Automatisches Umschalten der Messbereiche.
  • Abschaltbarer akustischer Ticker zur Signalisierung der registrierten Gammaquanten und Betateilchen.
  • Zweitonale akustische und optische Signalisierung bei der Überschreitung der einprogrammierten Warnschwellen.
  • 4-stellige Batteriestandanzeige
  • Speichermöglichkeit für insgesamt 1200 Messwerte und 999 Nummern der untersuchten Objekte . Die Informationen können auf dem eigenen Display angeschaut werden.
  • Kommunikation mit einem PC über Blutooth.
  • Staub und spritwassergeschütztes Gehäuse (IP-54).
  • Stromversorgung mit 2 Elementen Batterietyp AAA.
  • Einsatzmöglichkeit einer Teleskopstange (bis zu 1 m).
Technische Daten

  • Messbereiche und Toleranzen der Messgenauigkeit:
  • Äquivalentdosisleistung von Gamma - und Röntgenstrahlung (137Cs)
uSv/h
0,1…999,9;
±15%
  • Beta Teilchenflussdichte (90Sr+90Y)
1/(cm²•min)
5…100 000;
±20%
  • Messempfindlichkeit und Energieabhängigkeit:
  • Gamma- und Röntgenstrahlung
MeV
0,05…3,0;
±25%
  • Betastrahlung
MeV
0,5…3,0;
  • Möglichkeit der Warnschwellenprogrammierung
  • der Dosisleistung
  • der Teilchenflussdichte
mSv/h
10³/cm²•min
0,01
0,01
  • Betriebsdauer mit neuen Batterien
Stunden
1 500
  • Gewicht
kg
0,44
  • Betriebstemperatur
°С
-20…+50
  • Abmessungen
mm
160×75×35

An dieser Stelle möchte ich den „intelligent detection unit“ Betriebsmodus einzeln erläutern. Diese Funktion nutzte ich verstärkt zum Erstellen der Kontaminationskarte bei meiner Reise nach Fukushima im Dezember 2011. Dabei war das RKS-01 „Stora-TU“ über Bluetooth mit einem HTC Smartphone (Windows Mobile 6) verbunden. Auf dem Smartphone war eine spezielle Software „RadTrack Mobile“ in Verbindung mit Navigationsprogramm „OziExplorer“ installiert. Die Arbeit mit diesem Feature ist etwas ganz neues. Die komplette Steuerung des Gerätes übernimmt die Software des Smartphone: Die Einstellung der Warnschwellenwerte, die Auswahl der Art der zu messenden Strahlung, die Einstellung der Zeitintervalle beim Speichern der gemessenen Werte in Verbindung mit den Koordinaten und dem Kartenmaterial (wählbar als Zeitvorgabe oder als Entfernung zwischen zwei Messpunkten).

RadTrack Mobile

 

Was mir gefällt: Hohe Empfindlichkeit und schnelle Reaktion auf Strahlenschwankungen, großes, beleuchtetes Display, die Möglichkeit einer permanenten Beleuchtung des Displays, die Möglichkeit der Programmierung der Messtoleranz, energieunabhängiger Speicher. Hochqualitatives, festes und spritzwassergeschütztes Gehäuse. „Intelligent detection unit“ Betriebsmodus.

Was mir nicht gefällt: Es ist nicht möglich das akustische Warnsignal "auf die Schnelle" auszuschalten. Schlechte Lesbarkeit des analogen Indikators der Strahlungsintensivität. Relativ kleiner Messbereich für Gammastrahlung und Beta Teilchenflussdichte.

Резюме.

Meine Erfahrungen mit der alten (zweiten) Version des RKS-01 „Stora-TU“ waren sehr positiv. Ein einfaches Strahlenmessgerät ohne etwas überflüssiges. Die neue, vierte Version des „Stora-TU“ finde ich als eines der am besten gelungenen, ausgereiftesten Profigeräte aus der gesamten Produktpalette von „Sparring-Vist“. Die vier verbauten SBM-20 Detektoren haben bezüglich der Gammaempfindlichkeit gegenüber einem Szintillationszähler oder einem mit Glimmerfenster ausgestatteten, betaempfindlichen Detektor das Nachsehen, jedoch liegen sie was die Empfindlichkeit und Schnelligkeit gegenüber einem mit einem Zählrohr ausgestatteten Dosimeter anbelangt, deutlich vorne. Mir gefiel ebenso die praktische Funktionsauswahl - nur das Nötige, nichts überflüssiges. Das Gerät ist nicht im Taschenformat hergestellt, deswegen wurde auf den Vibrationsalarm verzichtet. Außerdem ist es als Spürgerät gedacht, aus diesem Grunde ist die Dosimeterfunktion ebenso nicht unbedingt notwendig.

Leider hat das neue „Stora-TU“ einige, meiner Meinung nach unglücklichen Eigenschaften des neuen „Terra MKS-05“ übernommen: Das Ein- Ausschalten des akustischen Warnsignals befindet sich ganz unten in den Menüeinstellungen und die analoge Skala wird ebenfalls sehr dünn und unleserlich auf dem Display dargestellt. Jedoch wirken sich diese Kleinigkeiten nicht negativ auf meinen Gesamteindruck aus - es ist ein hervorragendes Spürgerät zu einem guten Preis.

Nach meiner persönlichen 10-Punkteskala bekommt das gute Stück 9 Punkte.

Die neue Version des RKS-01 „Stora-TU“ beim Ermitteln der Äquivalentdosisleistung -

31,48 uSv/h

Die neue Version des RKS-01 „Stora-TU“ beim Ermitteln der Beta Teilchenflussdichte -

859 1/(cm²•min)

Die neue Version des RKS-01 „Stora-TU“ im „intelligent detector“ Modus. Dekontaminierung der Strasse in der Region Iwaki (いわき市). Präfektur Fukushima.

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Ein großes Dankeschön an die Firma "Sparing Vist" für das zur Verfügung gestellte Gerät.

Autor: Yevgen „KRANZ“ Goncharenko


 

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Die Sperrzone von Tschornobyl

Von Yevgen KRANZ Goncharenko

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