Lost Places - Sperrzone von Tschernobyl

Pripjat, Sperrzone von Tschernobyl und andere verlassene Orte

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Das Krankenhaus von Pripjat. MSTsch-126

Das Krankenhaus von Pripjat. MSTsch-126
Pripjat´s Krankenhaus oder MSTsch -126, wie die Eingeweihten es nennen. Ein riesiger Komplex, der den grössten Teil des ersten Stadtviertels einnimmt. Viele von den, die mindestens einmal in Pripjat waren, haben bestimmt das Hauptgebäude auf „der Strasse der Völkerfreundschaft“ mit den riesigen Buchstaben "Здоров'я народу - багатство країни" (Gesundheit des Volkes - Reichtum des Landes) auf dem Dach gesehen. Genau dorthin, am 26. April 1986, brachten die Rettungsfahrzeuge die ersten Opfer: Die Feuerwehrleute und das Kraftwerkspersonal. Einige von den bekamen mehrmals die tödliche Dosis innerer und äusserer Bestrahlung, hatten Beta-Verbrennungen der Haut. So etwas überlebt man nicht… Sie konnten noch aufrecht stehen, versuchten zu scherzen, aber ihre Tage und sogar Stunden waren bereits gezählt. Ihren Tod zu erleichtern war alles, was die Mediziner noch für sie machen konnten.     

Beliebiges Krankenhaus ist an sich kein besonders fröhliches Ort. Das Krankenhaus von Pripjat in seinem heutigen Zustand – schon gar nicht. Verlassenheit, dunkle Korridore, vom Luftzug knallenden Türe und Geräusche des herabfallenden Putzes bestimmen die Kulisse. Aber es gibt auch Räume, wo einem der Aufenthalt besonders schwer fällt.

In einem der Räume befindet sich bis heute noch die Kleidung der Feuerwehrleute und des Kraftwerkpersonals, die an den Ereignissen der Nacht am 26. April 1986 beteiligt waren. Dort findet man die Feuerwehrhelme, feuerfeste Schutzkleidung und Stiefel, weisse Berufskleidung und Schutzschuhe des AKW Personals.

Das Krankenhaus von Pripjat. MSTsch-126 Das Krankenhaus von Pripjat. MSTsch-126 Das Krankenhaus von Pripjat. MSTsch-126
In einem anderen Raum – Berge von halbverrotteten Matratzen, Krankenhausmäntel und Hausschuhen.

Sogar mehr als 20ig Jahre nach dem Unfall liegt die Gammadosisleistung in diesen Räumen um die 100 mR/St.

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Sie verbrachten hier einige Stunden und wurden am nächsten Tag nach Kiew gebracht, um sie mit dem Flugzeug nach Moskau weiter zu transportieren. Alle bis auf Ingenieur Schaschenok. Er starb hier im Krankenhaus, ohne den Morgen des 26.Aprils zu erleben. Sechs Feuerwehrmänner, zweiundzwanzig Mitarbeiter des Kernkraftwerks, anderer dort arbeitenden Betriebe und der Wache verstarben in Folge einer akuten Strahlenkrankheit in der 6. radiologischen Klinik in Moskau innerhalb weniger Monate nach dem Unfall.

 

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Die Sperrzone von Tschornobyl

Von Yevgen KRANZ Goncharenko

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